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KOSTEN EINES STAUDENBEETS - DAMIT SOLLTEST DU RECHNEN

  • design-natuerlich
  • 8. Sept.
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 11. Sept.

Staudenbeet Kosten

Ein Blogbeitrag von Stefan Brückmann



Es ist ja ein wenig wie beim Renovieren... Zuerst kommen die Leitungen unter Putz (notwendig aber später unsichtbar) und dann erst die (Blümchen-) Tapete.


In deinem Garten ist es genauso: In den seltensten Fällen kannst du in deinem Beet direkt "drauf-los-pflanzen". Ein bisschen Geduld, sorgfältige Vorbereitung und die richtigen kostenwirksamen Entscheidungen über das Vorgehen sind ratsam. 


Seit unserem letzten Beitrag zu diesem Thema hat sich die Welt ein Stück geändert - Inflation und Krisen haben viel Preise in die Höhe getrieben. Auch die für Pflanzen und Materialien.


Seit vielen Jahren arbeiten wir in Sachen Ausschreibung mit unserem Kollegen Stefan Brückmann aus Bonn zusammen. Er kennt sich mit den aktuellen Kosten aus und wir haben ihn nach einem "Update" in Sachen Staudenbeet-Kosten gefragt.



Fertiges Staudenbeet



Stefan Brückmann ist gelernter Gärtner im Garten- und Landschaftsbau und Landschaftsarchitekt aus Leidenschaft.


Nach Abschluss seines Studiums in Dresden (1999) arbeitete er sich stetig über Stationen in Zwickau, Weimar in seine Heimatstadt Bonn vor.


Dort hat er seit 2007 mit Ulrike Platz ein Landschaftsarchitekturbüro mit dem Namen die3 landschaftsarchitektur Brückmann & Platz. Im Büro ist Stefan für Detailplanungen und alles was mit genauen Zahlen zu tun hat, zuständig.

Perfekt, genau ihn zu fragen!




Unsere (verpreisten) Arbeitsschritte für dein blühendes Staudenbeet


Bevor es üppig blühen kann, gibt es notwendige Vorarbeiten. Und die müssen realistisch eingeschätzt werden.


Damit du weißt, was auf dich zukommt, haben wir dir alle erforderlichen oder möglichen Arbeitsschritte aufgeführt. So kannst du einschätzen, was auf dich zu kommt. Du selbst kannst entscheiden, an welcher Stelle du den Einstieg für dein Staudenbeet wählst. So wirst du nicht von unvorhersehbaren Kosten überrannt.


Wir betrachten dabei immer die Kosten pro m² und trennen in der Auflistung, was du selbst tun kannst und was es kosten würde, wenn diese Leistung ein Garten- und Landschaftsbaubetrieb übernimmt.


Wenn du also die Kosten für dein blühendes Beet im Zaum halten willst, solltest du sorgfältig abwägen, was du selbst übernehmen kannst und was du lieber in Auftrag geben willst.




Vorbereitung eines Staudenbeets



Die Beräumung: Was muss weg?



Zuerst frag dich, ob Pflanzen für dein Beet entfernt werden müssen. Ist vielleicht Rasen abzuschälen oder sind Gehölze zu entfernen?


Hier ist der Aufwand sehr unterschiedlich. Müssen größere Pflanzen, wie Bäume entfernt oder etliche Quadratmeter Rasen gestochen werden, dann geht es über die Selbstentsorgung im Kofferraum hinaus. Was du dann brauchst ist eine professionelle Abfuhr.


Mit folgenden Kosten kannst du rechnen:


Eigenleistung: Container bestellen und selbst Handanlegen

  1. je nach Größe (Volumen), ab 250 € für einen Container mit 3 Kubikmeter Volumen


Fremdleistung: Firma mit dem Abräumen bestellen

  1. 10-12 € /m² für das Abstechen von Rasen

  2. 15-20 € für das Entfernen von Stauden und Strauchflächen

  3. Größere Sträucher bis 2,50 m Höhe werden einzeln berechnet und liegen bei ca. 70-90 € /m Höhe. (Allerdings sollte man immer gut überlegen, ob man große Sträucher als ‚Raumbildner‘ einbezieht)




Dein Garten ist freigeräumt – die nächsten Schritte



Geschafft, die Fläche ist frei. Oder bei einer Neuanlage mit Boden angefüllt. Dann geht es jetzt an die Bodenvorbereitung. Die meisten Stauden lieben es locker, durchlässig und frisch.


Also sieh dir deinen Boden genau an; Ist er lehmig, sollte er mit Sand- und geringen Humus-Zugaben aufgelockert werden.


Ist der Boden sehr locker und sandig, sollte man Humus einarbeiten, damit Nährstoffe und Struktur den Stauden ‚Halt‘ geben. Sand (idealerweise Lavasand) oder porösen Gesteinssand, bekommt man in kleineren Säcken oder lässt ihn, bei größerem Bedarf, liefern.



Bodenvorbereitung


Mit folgenden Kosten solltest du jetzt rechnen:


Bei bindigen Böden solltest du pro Quadratmeter mit 10-15 l Humus (das sind 1-1,5 cm / m²) rechnen.

  1. Eigenleistung: Je nachdem wie bindig der Boden ist. Die Kosten für Humus liegen bei etwa 3-5 €/m².

  2. Fremdleistung: Wenn man die Bodenverbesserung mit Sand durch eine Firma durchführen lässt, kann man etwa die gleichen Kosten ansetzen.


Ist der Boden sehr locker und sandig, nimmt man am besten guten Feinkompost aus einem Kompostwerk in der Nähe. Der ist torffrei, meist gut aufbereitet, je nach Angebot sogar schon vorgedüngt. Und oft viel günstiger als Sackware aus dem Baumarkt.


  1. Eigenleistung: In unserer Region liegt der Preis für einen 40 l-Sack Pflanzhumus bei knapp 9 €, bei Selbstabholung von losem Material bei ca. 17 € /m³. Für 1 m² sollte man ca. 15-20 l Humus rechnen. Als Sackware ist der Transport leicht, aber man benötigt einen Sack für 2-3 m². Das sind also ca. 3-5 € / m².

  2. Eigenleistung: Kann man den Kompost als loses Material organisieren, sinken die Kosten deutlich. Das lohnt aber nur bei entsprechend großer Fläche. Dann kann man auch über eine Anlieferung bis auf das Grundstück nachdenken. Verteilen muss man mit der Schubkarre.

  3. Fremdleistung: Wer dazu keine Lust hat, lässt eine Firma die Bodenverbesserung mit Kompost vornehmen, hier liegt der Preis bei etwa 6-8 € / m².



Jetzt wird der Boden eingebracht und eingearbeitet. Kleinere Flächen kann man umgraben, größere Flächen sollten mit der Gartenfräse bearbeitet werden. Dabei fräst man die Fläche kreuzweise, das heißt einmal in jeder Richtung. So sind Sand und Humus in die durchwurzelbare Schicht eingearbeitet und der Boden schön locker.


Nun noch einebnen und die Fläche ist pflanzbereit. Wer auf die schweißtreibende Arbeit mit dem Spaten verzichten möchte, kann eine Fräse mieten, ansonsten führt eine Firma die Bodenlockerung und das Einplanieren für etwa 4-5€ / m aus, je nachdem wie groß die Fläche ist.





Bilder oben: Staudenbeet in der Umsetzung und im "fertigen" Zustand - auf der LGS Schärding (Ö), Bild rechts: Julia Bauer



Was kosten Pflanzen? - Was kostet die Pflanzarbeit?



Jetzt kann gepflanzt werden. Auch hier kannst du natürlich sparen. Du kannst dir die Pflanzen selbst heranziehen. Das dauert ein bisschen, aber wenn es dir nichts ausmacht, dann ist das eine gute Lösung.


Möchtest du aber schon bald einen Erfolg sehen und dein üppiges Staudenbeet genießen, dann kaufe alle Pflanzen lieber sofort.


Um aber hier auch noch einmal den Kostenunterschied zwischen Eigenarbeit und Leistung durch eine Firma aufzuzeigen, gehen wir einfach von einer sofortigen Bepflanzung für den Endzustand aus. Und so rechnest du:



  1. Eigenleistung: In einer gut sortierten Staudengärtnerei (den Baumarkt sollte man bei solch einem Vorhaben aus Sortiments- und Kostengründen eher meiden) bekommst du Stauden, je nach Art und Größe zwischen 3-7 € / Stück. Rechne durchschnittlich mit ca. 5 Stück / m² und setzen einen Mittelpreis von 5 € an. Dann zahlst du 25 € / m².


  2. Fremdleistung: Lässt du diese Arbeiten durch einen Gartenbaufirma ausführen, liegen die Kosten für die Pflanzenlieferung ganz klar höher. Rechne mit 25-30 € / m². Die Pflanzarbeit liegt je nach Größe bei 2 € pro Staude, also rechne mit weiteren 10-15 € / m². Für 35 – 45 € / m² (nur Pflanzen und Pflanzarbeiten) erhältst du also eine schöne Staudenfläche.



Stauden im Topf



Unsere Zusammenfassung - Kosten eines Staudenbeets



Fachliche Arbeit kostet. Das ist gut so. Ohne Zweifel ist der Quadratmeter Staudenfläche, den du von einer Firma für 70-90 € anlegen lässt, je nach Größe, erstmal eine Investition.


Wenn man die Kosten für eine Eigenleistung gegenüberstellt, liegt man etwa bei der Hälfte. Aber oft entpuppt sich der Weg zu einer schönen Staudenanlage als Mammutaufgabe.


Es kann unter Umständen lange dauern, ehe du zu dem eigentlichen inspirierenden und kreativen Teil der Arbeit kommst. Deshalb solltest du sorgfältig abwägen: wie groß ist die Fläche, was kann ich selbst leisten, gleich alles auf einmal oder nur erste Gartenbereiche?


Vielleicht unterstützt die Garten- und Landschaftsbaufirma nur bei Abräumen und Bodenvorbereitung und die Planung und Pflanzung schaffst du selbst.

Wie auch immer, mach was Schönes draus! Ich wünsche dir viel Freude und ein gelungenes Staudenbeet.


Stefan Brückmann



Wir haben die Planungskosten hier noch ergänzt, da sie ein fester Bestandteil der Gesamtkalkulation sind.


Was kostet eine Staudenplanung


Die Kosten für eine professionelle Staudenplanung können je nach Projektumfang, Pflanzplaner und individueller Herangehensweise variieren.


Da jeder Planer eigene Schwerpunkte setzt und unterschiedliche Kalkulationsgrundlagen nutzt, dienen die folgenden Angaben lediglich als Orientierung.


In der Regel liegen die Honorare zwischen 80 und 140 Euro pro Stunde. Abgerechnet wird entweder nach dem tatsächlichen Zeitaufwand oder über Pauschalpreise, die sich an Größe und Komplexität der zu gestaltenden Fläche orientieren.


Beispiele für typische Kostenrahmen:


  • Kleines Beet (ca. 10–20 m²): 400–800 € für eine vollständige Planung mit Skizze und Pflanzplan.

  • Mittlere Fläche (ca. 50–100 m²): 1.200–4.500 € für Analyse, Konzept und detaillierte Ausarbeitung.

  • Große Gartenbereiche (über 200 m²): ab 6.000 €, bei hoher Detailtiefe.


In den Planungsleistungen enthalten sind in der Regel:


  • eine Bestandsaufnahme und Standortanalyse,

  • die Erarbeitung eines Pflanzkonzepts mit Blühzeiten,

  • ein maßstäblicher Pflanzplan,

  • eine Pflanzenliste mit Stückzahlen.


Zusatzkosten können entstehen durch:


  • Fahrtzeiten,

  • Beratungsgespräche vor Ort,

  • die Erstellung von Pflegeempfehlungen,

  • Sonderleistungen wie Variantenplanung, 3D-Visualisierungen oder detaillierte Pflegekonzepte.


Beachte: Preise entwickeln sich rasant. Das ist der Stand Herbst 2025.



Ein großes Dankeschön an Stefan Brückmann – er zeigt, dass hinter jedem blühenden Beet nicht nur Herzblut, sondern auch ein kluger Taschenrechner steckt. :-)


Petra

 
 
 

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