Bodendecker waren einst eine beliebte Lösung für kahle Stellen im Garten, da sie eine harmonische und pflegeleichte Gestaltung ermöglichten. Jedoch haben sich gerade die Cotoneaster-Flächen in den Innenstädten als problematisch erwiesen. Durch ihre übermäßige Verwendung prägten sie das Bild von eintönigen Monopflanzungen und beeinträchtigten die Vielfalt der Pflanzenwelt.
Die ehemals weit verbreiteten Cotoneaster-Flächen sind heutzutage nahezu verschwunden, was ökologisch sinnvoll ist und inzwischen zu mehr natürlicher Vielfalt geführt hat. Das ist gut so. Dennoch, sollten Bodendecker nun ganz verteufelt werden? Ich finde, nicht!
Bodendecker haben durchaus ihre Berechtigung. Es ist wichtig, Bodendecker gezielt einzusetzen und auf eine ausgewogene Mischung von Pflanzen zu achten, um eine harmonische und ökologisch nachhaltige Gestaltung zu erreichen. Bodendecker sind oft sehr willkommene Problemlöser. Gerade für schwierige Hanglagen, dichte Pflanzenteppiche unter Bäumen mit Wurzeldruck oder begehbare Rasenersatzflächen haben sie ihre Daseinsberechtigung. Ich möchte in diesem Beitrag bodendeckende Pflanzen hervorheben, denn jeder Gartenbesitzer hätte einen Grund Bodendecker sinnvoll einzusetzen.
Was versteht man unter dem Begriff Bodendecker?
Ein Bodendecker ist eine Pflanze, die den Boden dicht bedeckt und eine dichte Vegetationsdecke bildet. Sie wächst in der Regel flach und breitet sich über den Boden aus, anstatt in die Höhe zu wachsen. Der Hauptzweck eines Bodendeckers besteht darin, den Boden vor Erosion zu schützen, Unkrautwachstum zu reduzieren und eine attraktive, pflegeleichte Bodenabdeckung zu bieten.
Bodendecker werden oft in Gärten, Parks und Landschaftsgestaltungen verwendet, um kahle Flächen zu füllen, Hänge und Böschungen zu stabilisieren. Typische Beispiele für Bodendecker sind Efeu (Hedera helix), Immergrün (Vinca minor), Golderdbeere (Waldsteinia ternata), Elfenblume (Epimedium) und viele andere Arten. Bodendecker sind in der Regel robuste Pflanzen, die sich gut ausbreiten und den Boden schnell bedecken können, was ihnen hilft, Konkurrenzpflanzen zu unterdrücken und das Wachstum von Unkraut zu hemmen.
Die Vorteile bodendeckender Pflanzen
Bodendeckende Pflanzen breiten sich mal sanft, mal kraftvoll über den Boden aus. Statt tristen Flecken entsteht in kurzer Zeit lebendiges Grün. Denn auch in der Natur ist es selten, dass Böden nicht von Pflanzen bedeckt sind – und das hat seine Vorteile:
Unkraut hat keine Chance
Bodendecker sind Pflanzen, die den Boden vollständig bedecken und bieten eine Vielzahl von Vorteilen. Sie sind in der Lage, das Wachstum von Unkraut zu unterdrücken, indem sie eine dichte Pflanzendecke bilden, die es den Unkräutern schwer macht, sich durchzusetzen. Dadurch wird der Aufwand für die Unkrautbekämpfung reduziert.
Bodenschutz durch dichte Wurzeln
Sie schützen den Boden vor Erosion, indem sie eine Barriere gegen Regen und Bewässerungswasser bilden. Die Wurzeln der Bodendecker halten den Boden zusammen und verbessern die Bodenstruktur, was wiederum zu einem effektiven Bodenschutz beiträgt.
Pflanzendecke vermindert Verdunstung
Ein weiterer Vorteil von Bodendeckern besteht darin, dass sie die Feuchtigkeit im Boden regulieren können. Durch ihre dichte Vegetation reduzieren sie die Verdunstung und schützen den Boden vor übermäßiger Austrocknung. Dies ist besonders nützlich in trockenen oder heißen Sommern, da sie den Wasserbedarf der Pflanzen verringern.
Pflanzendecke reguliert Temperaturschwankungen
Darüber hinaus dienen Bodendecker als Isolierschicht und bieten Schutz vor extremen Temperaturen. Sie verhindern, dass der Boden zu stark aufheizt oder abkühlt, was wiederum ein stabileres Klima für die Wurzeln der Pflanzen schafft.
Bodendecker für einen minimalistischen Gartenstil
Neben ihren funktionalen Vorteilen haben Bodendecker auch einen ästhetischen Wert. Sie bieten schöne homogen geschlossene Flächen, die vor allem den Liebhabern eines reduzierten minimalistischen Gartenstil entgegenkommt. Mit einer breiten Artenauswahl, die unterschiedliche Blütenfarben, Blattstrukturen und Wuchshöhen aufweisen, ermöglichen sie eine vielfältige Gestaltungsmöglichkeit.
Verhinderung von Bodenerosion
Des Weiteren erweisen sich Bodendecker als besonders effektiv bei der Befestigung von Hängen oder Böschungen. Durch ihre Wurzeln halten sie den Boden zusammen und reduzieren das Risiko von Bodenerosion und Erdrutschen.
Lebensraum vieler Tiere
Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Bodendecker einen nützlichen Lebensraum für verschiedene Insekten, Vögel und Kleintiere bieten. Dies trägt zur Erhaltung der Biodiversität im Garten bei und fördert das ökologische Gleichgewicht.
Geringer Pflegeaufwand
Schließlich ist der Pflegeaufwand für Bodendecker in der Regel gering. Sobald sie etabliert sind, breiten sie sich oft von selbst aus und benötigen nur seltenes Gießen, Düngen oder Beschneiden.
Insgesamt bieten Bodendecker eine Reihe von Vorteilen, darunter Unkrautunterdrückung, Bodenschutz, Feuchtigkeitsregulierung, Schutz vor Temperaturschwankungen, ästhetischer Wert, Hangbefestigung, nützlicher Lebensraum und geringer Pflegeaufwand.
Bodendecker – das breite Spektrum an Arten und Sorten
Überraschend ist, wie viele verschiedene Arten und Sorten von Bodendecker es gibt! Von immergrünen bis hin zu blühenden, von niedrig wachsenden bis hin zu höheren Sorten – es gibt eine Bodendecker für jeden Gartenstandort und jeden Geschmack. Einige Arten sind besonders widerstandsfähig gegen Trockenheit und Hitze, während andere sich in feuchten Umgebungen wohlfühlen. Es gibt auch Arten, die speziell für schattige Bereiche geeignet sind, während andere volle Sonne bevorzugen. Egal, ob es sich um einen Steingarten oder einen Waldgarten handelt, es gibt Bodendecker für jede Situation. Ich möchte einige Arten nennen:
Überraschend ist, wie viele verschiedene Arten und Sorten von Bodendeckern es gibt! Von immergrünen Arten wie Haselwurz, Elfenblume und Kriechwacholder bis hin zu blühenden Sorten wie Bleiwurz, Zypressen- Wolfsmilch, von niedrig wachsenden Bodendeckern wie Immergrün und Thymian bis hin zu höheren Sorten wie Japanastern oder Walzenwolfsmilch – es gibt eine große Auswahl an Bodendeckern für jeden Gartenstandort und jeden Geschmack.
Einige Arten, wie zum Beispiel Sedum und Thymian, sind besonders widerstandsfähig gegen Trockenheit und Hitze, während andere, wie Carex Gräser, sich in feuchten Umgebungen wohlfühlen. Es gibt auch Arten, die speziell für schattige Bereiche geeignet sind, wie zum Beispiel das Wald-Geißblatt und das Elfenblumen-Vergissmeinnicht, während bodendeckende Rosen, Spierstrauch und Balkan-Storchschnabel volle Sonne bevorzugen.
Egal, ob es sich um einen Steingarten oder einen Waldgarten handelt, es gibt Bodendecker für jede Situation. Diese Pflanzen helfen dabei, den Boden vor Erosion zu schützen, Unkraut zu unterdrücken und eine attraktive Grundlage für andere Pflanzen zu schaffen. Sie können auch als natürliche Mulchschicht dienen und den Wasserbedarf reduzieren.
Insgesamt bieten Bodendecker eine Vielzahl von Vorteilen und sind eine großartige Option, um den Garten vielseitig und pflegeleicht zu gestalten. Möchtest du noch mehr über bodendeckende Pflanzen wissen oder sie kombinieren, dann schau in unsere Pflanzenreich – App.
Sommergrüne Bodendecker für die Sonne:
Aster ageratoides – Weiße Wild-Aster
Aster ageratoides var. adustus ‘Nanus’ – Zwerg-Wild-Aster (Bild rechts)
Ceratostigma plumbaginoides – Chinesische Bleiwurz (Bild links)
Euphorbia cyparissias ‘Fens Ruby’ – Purpur-Zypressen-Wolfsmilch
Euphorbia cyparissias ‘Tall Boy’ – Zypressen Wolfsmilch (Bild mittig)
Geranium endressii – Storchschnabel
Geranium x oxonianum – Storchschnabel
Lithospermum purpurocaeruleum – Purpurblauer Steinsame
Wintergrüne/Immergrüne Bodendecker für die Sonne:
Bergenia Hybriden – Bergenie (Bild rechts)
Euphorbia amygdaloides ssp. robbiae – Balkan-Wolfsmilch
Packera aurea – Goldenes Kreuzkraut (Bild links)
Geranium macrorrhizum – Balkan-Storchschnabel (Bild mittig)
Sommergrüne Bodendecker für den Halbschatten/Schatten:
Asperula taurina – Turiner Meister, Taurischer Waldmeister
Brunnera macrophylla – Kaukasusvergissmeinnicht
Doronicum pardalianches – Strauß-Gämswurz (Bild mittig)
Galium odoratum – Echter Waldmeister
Geranium nodosum – Bergwald-Storchschnabel
Geranium sylvaticum – Wald-Storchschnabel
Glechoma hederacea – Gundermann, Gundelrebe
Hosta Hybride ‘Undulata Albomarginata’ – Funkie (Bild rechts)
Lamiastrum galeobdolon ‘Florentinum’ – Goldnessel
Lamiastrum galeobdolon ‘Silberteppich’- Goldnessel
Lamium album – Weiße Taubnessel
Lithospermum purpurocaeruleum – Purpurblauer Steinsame (Bild links)
Omphalodes verna – Frühlings-Gedenkemein
Pachysandra terminalis – Ysander, Dickanthere
Persicaria amplexicaulis – Kerzenknöterich
Stellaria holostea – Wald-Sternmiere, Große Sternmiere
Symphytum grandiflorum – Kleiner Kaukasus-Beinwell, Wallwurz
Trachystemon orientalis – Rauling
Wintergrüne/Immergrüne Bodendecker für den Halbschatten/Schatten:
Asarum caudatum – Geschwänzte Haselwurz (Bild rechts)
Asarum europaeum – Heimische Haselwurz
Bergenia cordifolia ‘Rotblum’ – Bergenie/Riesensteinbrech
Epimedium x perralchicum ‘Frohnleiten’ – Elfenblume
Epimedium x rubrum – Rote Elfenblume (Bild links)
Epimedium x warleyense ‘Ellen Willmott’ – Orange Elfenblume
Euphorbia amygdaloides ssp. robbiae – Balkan-Wolfsmilch (Bild mittig)
Fragaria vesca – Wald-Erdbeere
Geranium macrorrhizum ‘Spessart’ – Balkan-Storchschnabel
Pachysandra terminalis – Ysander, Dickanthere
Packera aurea – Goldenes Kreuzkraut
Tellima grandiflora – Falsche Alraunwurzel
Tiarella cordifolia – Schaumblüte
Vinca major – Großes Immergrün
Vinca minor – Kleines Immergrün
Viola odorata ‘Alba’ – Weißes Duft-Veilchen
Waldsteinia geoides – Horstige Ungarwurz
Waldsteinia ternata – Teppich-Ungarwurz
Wintergrüne/Immergrüne Gräser für Halbschatten/Schatten
Carex foliodissima 'Irish Green' – Grüne Japan-Segge (Bild mittig)
Carex morrowii ‘Variegata’ – Weißrand-Japan-Segge (Bild links)
Carex morrowii ssp. foliosissima ‘Icedance’ – Teppich-Japan-Segge
Carex morrowii ssp. foliosissima ‘Irish Green’ – Teppich-Japan-Segge
Luzula nivea – Schnee-Marbel, Weiße Hainsimse
Luzula sylvatica – Wald-Hainsimse, Wald-Marbel
Hakonechloa macra (Bild rechts)
Kleinstrauchrosen die den Boden bedecken
Rosa ‘Alexander von Humboldt’ – Kleinstrauchrose
Rosa ‘Amica’ – Kleinstrauchrose
Rosa ‘Bentheimer Gold’ – Kleinstrauchrose (untere Reihe Bild rechts)
Rosa ‘Blühwunder 08’- Kleinstrauchrose
Rosa ‘Candela’ – Kleinstrauchrose (untere Reihe Bild mittig)
Rosa ‘Diamant’- Kleinstrauchrose (obere Reihe Bild rechts)
Rosa ‘Gärtnerfreude’ – Kleinstrauchrose (obere Reihe Bild links)
Rosa ‘Knirps’ – Kleinstrauchrose
Rosa ‘Larissa’ – Kleinstrauchrose
Rosa ‘Matador’ – Kleinstrauchrose
Rosa ‘Mirato’ – Kleinstrauchrose
Rosa ‘Satina’ – Kleinstrauchrose
Rosa ‘Stadt Rom’ – Kleinstrauchrose
Rosa ‘Sunny Rose’ – Kleinstrauchrose (untere Reihe Bild links)
Rosa ‘Sweet Haze’ – Kleinstrauchrose
Rosa ‘Weg der Sinne’ – Kleinstrauchrose (obere Reihe Bild mittig)
Bodendeckende Gehölze für die Sonne
Berberis thunbergii ‘Bagatelle’ – Berberitze
Berberis thunbergii ‘Green Carpet’ – Berberitze
Caragana arborescens ‘Walker’ – Hängeerbsenstrauch
Cornus canadensis – Teppichhartriegel
Cotoneaster adpressus – Niedrige Kissenmispel, Zwergmispel
Cotoneaster dammeri ‘Major’ – Teppichfelsenmispel
Cotoneaster microphyllus ‘Cochleatus’ – Zwergmispel (Bild links)
Cotoneaster praecox – Felsenmispel, Nan-shan-Zwergmispel
Cotoneaster salicifolius – Teppichfelsenmispel
Euonymus fortunei – Spindelstrauch
Genista lydia – Steinginster, Goldland Ginster
Genista pilosa – Sandginster
Hypericum calycinum – Teppich Johanniskraut
Lonicera nitida – Azurgeissblatt, Heckenmyrte
Potentilla fruticosa – Fünffingerstrauch
Salix lanata – Woll-Weide
Salix repens argentea – Silberkriechweide, Sandweide (Bild mittig)
Spiraea betulifolia – Birkenblättriger Spierstrauch
Spiraea bumalda – Rote Strauchspiere
Spiraea japonica Golden Princess – Gelblaubige Sommerspiere (Bild rechts)
Stephanandra incisa ‘Crispa’ – Zwerg-Kranzspiere
Bodendeckende Gehölze für Schatten und Halbschatten
Gaultheria procumbens – Niederliegende Rebhuhnbeere (Bild rechts)
Gaultheria shallon – Hohe Rebhuhnbeere
Ilex crenata ‘Stokes’ – Zergstechpalme
Leucothoe – Traubenheide
Lonicera pileata – Blaubeerengeissblatt
Mahonia aquifolium – Gewöhnliche Mahonie
Prunus laurocerasus ‘Mount Vernon’ – Lorbeer-Kirsche (Bild links)
Rubus tricolor – Chinesische Brombeere
Symphoricarpos chenaultii – Bastardkorallenbeere (Bild mittig)
Wie man Bodendecker im Garten einsetzt
Bei der Pflanzung von Bodendeckern im Garten, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Zunächst macht es Sinn zu überlegen, welchen Zweck die Pflanzen erfüllen sollen. Sollen sie einen Bereich abdecken, der schwer zu pflegen ist?
Möchte man kleine Rasenflächen durch Rasenersatzpflanzen ersetzten oder sollen sie eher gestalterische Akzente setzen und Farbe in den Garten bringen?
Je nachdem, welche Funktion die Bodendecker haben sollen, gibt es verschiedene Arten, die sich eignen. Wenn einen Bereich abgedeckt werden soll, der schwer zu pflegen ist, empfehlen sich robuste und pflegeleichte Bodendecker wie Zwergmispel, Heckenmyrthe, bodendeckende Kleinstrauchrosen oder den Balkan-Storchschnabel. Wenn hingegen Farbe für die Idee im Garten gefragt ist, bieten sich blühende Bodendecker wie die Kleinstrauchrosen oder das Teppich Johanniskraut an.
Was kann man unter großen Bäumen pflanzen?
Unter Bäumen ist der Wurzeldruck die besondere Herausforderung. Bäume haben eine ausgeprägte Wurzelstruktur, die tief in den Boden eindringt und sich weit ausbreitet, um Stabilität und Nährstoffversorgung zu gewährleisten. Die Wurzeln dienen nicht nur als Anker, sondern spielen auch eine entscheidende Rolle bei der Absorption von Wasser und der Aufnahme von Nährstoffen aus dem Boden.
Durch ihr Wachstum und ihre Verzweigung entwickeln die Baumwurzeln einen Druck, der auf den umgebenden Boden ausgeübt wird – dieser Druck wird als Wurzeldruck bezeichnet. Wenn nun Pflanzen in der Nähe des Stammes wachsen sollen, stehen sie mit dem Baum in Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe. Nur die robustesten Pflanzen kommen hier in Frage. Gute Erfahrung habe ich mit der Falschen Alraunwurzel, Mandelwolfsmilch, Elfenblumen, Knotiger Storchschnabel, Japansegge, Schattenaster oder dem Kerzenknöterich gemacht. Sie brauchen einen kleinen “Vorsprung”, indem man eine nur dünne Humusschicht über die Wurzeln gibt und dann sofort pflanzt. Zu beachten ist, dass die Schicht nicht zu dick ist, da dies sonst der Belüftung der Baumwurzeln schadet.
Welche Bodendecker eignen sich am besten für Hanglagen und wie kann ich sie am besten pflegen, um Erosion zu vermeiden?
Bodendecker haben ein weitreichendes Wurzelsystem, das den Boden festhält und vor Erosion schützt. Die Wurzeln durchdringen den Boden und binden ihn effektiv, sodass er bei starkem Regen oder Wind nicht weggespült wird. Sie können auch überschüssiges Wasser aufnehmen und speichern. Durch ihre dichte Vegetation und das Blattwerk wird der Regenwasserabfluss reduziert, wodurch das Wasser langsamer in den Boden eindringt und die Wahrscheinlichkeit von Oberflächenabflüssen und Erosion verringert wird. Sie dienen als natürliche Hangbefestigung, da sie eine Bodenabdeckung bilden und ihn vor dem Abgleiten oder Abrutschen schützen. Durch ihre Wurzeln halten sie den Boden an Ort und Stelle und verhindern, dass er bei starken Regenfällen abgetragen wird.
Pflanzen schützen vor Erosion
Für leichte bis mittel steile Hanglagen eignen sich Bodendecker, die eine starke Wurzelbildung haben und somit den Boden stabilisieren können. Eine gute Wahl sind hierbei Pflanzen wie der Kriechwacholder, die Felsenmispel, die Heckenmyrthe oder auch der bodendeckende Kleinstrauchrosen. Diese Pflanzen bilden dichte Matten aus, die den Boden vor Erosion schützen und zugleich eine schöne Optik bieten.
Böschungsmatten – die Lösung für steile Hanglagen
Für einen sehr steilen Hang sind Böschungsmatten aus Jute oder Kokosfasern eine brauchbare Lösung. Diese Matten können einfach ausgebreitet und mit Haken im Boden fixiert werden. Dann wird gepflanzt. Durch diese Methode wird das Bepflanzen des Hangs erheblich erleichtert und die Pflanzen etablieren sich leicht, da die Erde gehalten wird. Nach einigen Jahren werden die Matten vollständig verrotten und die Wurzeln der Pflanzen sorgen dafür, dass keine Hangrutschungen mehr auftreten. Diese Methode ist nicht nur effektiv, sondern auch umweltfreundlich und nachhaltig.
Pflegemaßnahme für eine schnell geschlossene Pflanzendecke
Damit die Befestigung des Hangs gut funktioniert, müssen die Pflanzen gut und möglichst rasch einwachsen. Um die Bodendecker zunächst bestmöglich zu pflegen, ist es wichtig, regelmäßig zu gießen und zu düngen, bis sie sich etabliert haben. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass die Pflanzen nicht überwässert werden und der Dünger in angemessener Dosierung eingesetzt wird. Zudem empfiehlt es sich, regelmäßig Unkraut zu entfernen und die Bodendecker gegebenenfalls zurückzuschneiden. Durch diese Pflegemaßnahmen können Sie bis zum Bestandsschluss sicherstellen, dass Ihre Bodendecker auf Hanglagen optimal gedeihen und zugleich eine wichtige Rolle im Schutz des Bodens vor Erosion spielen. Später sind diese Pflegemaßnahmen abhängig von der Pflanzenauswahl, nur noch gelegentlich oder nicht mehr notwendig.
Die Schönheit der Veränderung: Warum immer mehr Menschen auf Rasenersatzpflanzen setzen
Rasen, der grüne Teppich der Natur, hat es klimatisch momentan nicht leicht. Die schimmernden Sonnenstrahlen, die einst seinen Halmen Glanz verliehen, sind nun zu intensiven Hitzebündeln geworden. Rasen, einst prächtig und vital, kämpft nun ums Überleben. Doch für jedes Problem gibt es eine Lösung.
Rasenersatzpflanzen können zumindest auf kleinen Flächen eine Lösung sein. Statt sich dem Durst zu ergeben, trotzen sie der Hitze und gedeihen mit erstaunlicher Ausdauer. Sie wachsen beständig, und ihre vielfältigen Farben und Texturen verwandeln monotone karge Bodenflächen in lebendige Teppiche. Hier sind einige Pflanzen, die als Alternative zu einem traditionellen Rasen verwendet werden können:
Tritt fest und schön: Robuste Pflanzen für strapazierfähigen Rasenersatz
Eine gute Wahl für regelmäßig begangene Wege ist die Integration von Trittsteinen. Dadurch lässt sich ein sanfter und harmonischer Übergang zwischen den verschiedenen Pflanzen schaffen und puffert eine zu starke Nutzung und somit Beschädigung ab. Für Rasenersatz eigenen sich flache robuste Arten, die ich hier vorstelle:
Fiederpolster – Cotula squalida
Der Fiederpolster schmückt den Garten mit dichten Matten und zieht mit seinen farnähnlichen Blättern alle Blicke auf sich. Seine Robustheit macht ihn tritt verträglich und das geringe Wachstum von nur 4-5 Zentimetern lässt ihn zu einem pflegeleichten Bodendecker werden. Feuchtigkeit ist jedoch sein bevorzugtes Element, weshalb er in einem eher trockenen Garten nicht so gut gedeihen wird. Im Sommer zaubert er mit kleinen, gelben Blüten, die einen verführerischen Honigduft verströmen.
Thymian – Thymus serpyllum
Thymian benötigt wenig Wasser und Pflege. Der Zwergthymian ist eine exzellente Wahl für sonnenverwöhnte Flächen und weist ähnliche Trittfestigkeitseigenschaften wie die Teppichverbene auf. Seine erblühenden Knospen locken summende Bienen an. Für eine kräftige Verzweigung des Zwergthymians empfiehlt es sich, ihn nach der Blüte im Juni oder Juli zu mähen. Ein weiterer Schnitt nach dem Winter fördert das Wachstum zusätzlich. Diese Pflanze ist äußerst widerstandsfähig gegen Trockenheit und erweist sich als äußerst pflegeleicht.
Teppichverbene – Phyla nodiflora
Die Teppichverbene gilt als nahezu unverwüstlich und ist eine hervorragende Wahl für eine robuste Bodendecke. Mit einer Wuchshöhe von nur 3-5 cm und einer anhaltenden blühenden Pracht in einem sanften Rosa ist sie ein wahrer Blickfang. Die Pflanze zeigt ihre Stärke auch in ihrer tiefen Wurzelbildung, die bis zu einem Meter tief reicht und somit auch lange Trockenperioden ohne Probleme übersteht. Einmal im Jahr wird die Teppichverbene gemäht, nach dem Winter, um ihr bräunliches Laub zu entfernen. Am besten gedeiht sie der Sonne, wächst aber auch noch im Halbschatten gut.
Römerkamille – Chamaemelum nobile
Die Römische Kamille ist widerstandsfähig gegenüber gelegentlichem Betreten und benötigt lediglich ein bis zweimalig Mal pro Jahr eine Rasenmäher Behandlung auf hoher Stufe. Während der Monate Juni bis September erblüht sie in voller Pracht. Mit ihrem schnellen Wachstum kann sie gegebenenfalls etwas gezügelt werden. Besonders geeignet ist sie für sonnige Standorte.
Sedum ‘Coral Carpet’ – Mauerpfeffer
Fetthennen sind trockenheitstolerant und benötigen wenig Pflege. Die Sorte dieser heimischen Wildart ist von unschätzbarem Wert und wächst dicht und üppig. Im Winter erstrahlt das sommergrüne Laub in auffälligem Kupferrot. An warmen bis sehr warmen, sonnigen Standorten ist sie als zuverlässiger Bodendecker und Blühteppich perfekt geeignet. Allerdings sind sie nur wenig trittfest, können aber zwischen Steinen gut wachsen. (siehe Foto unten)
Diese Pflanzen sind nur einige Beispiele, und es gibt noch viele andere Optionen, je nach deinen spezifischen Standortbedingungen und Vorlieben. Bevor du dich für eine Rasenersatzpflanze entscheidest, ist es ratsam, dich über die spezifischen Anforderungen und Eigenschaften jeder Pflanze zu informieren, um sicherzustellen, dass sie deinen Bedürfnissen entspricht.
Bilder oben: Diese Flächen sind mit dem Fiederpolster Cotula squalida bepflanzt. Verwendet wurde ein durchlässiges Dachbegrünungssubstrat. (Planung: Peter Berg Gartendesign und Pflanzplanung Petra Pelz)
Bild oben links: auch das Frühlingsgedenkemein Omphalodes verna ist ein hübscher kleiner Bodendecker im Schatten. Hier wächst er zwischen den Platten in einem schattigen Garten.
Bild oben rechts: ein Bodendecker, die auch noch Hitze vertragen wachsen hier in der Garagenauffahrt. Thymian und Sedum punkten auch noch mit kräftigen Farben.
Bild oben links: Das Dickmännchen Pachysandra terminalis bildet glänzend grüne immergrüne Blattteppiche. Die Pflanze wächst im Halbschatten auf frischen Boden.
Bild oben rechts: Die Spiere mit dem kräftigen Laub ist Spiraea japonica ‘Goldflame'. Sie fällt aufgrund ihrer Laubfärbung auf und man sollte sich deswegen genau überlegen, wie sie verwendet werde kann. Ich denke sparsam, aber man kann mit ihr tolle Akzente setzten.
Wie dicht pflanzt man Bodendecker?
Die Pflanzdichte von Bodendeckern hängt von der spezifischen Art und Sorte ab, die du verwendest, sowie von deinen gestalterischen Vorlieben und den Bedingungen deines Gartens. Hier sind einige Richtlinien, die dir helfen können:
Kleine bis mittelgroße Bodendecker: Bei kleinen Bodendeckern mit einer Wuchshöhe von 10-30 cm kannst du in der Regel eine Pflanzdichte von 6-12 Pflanzen pro Quadratmeter wählen. Für mittelgroße Bodendecker mit einer Höhe von 30-50 cm kann die Pflanzdichte etwas geringer sein, etwa 4-8 Pflanzen pro Quadratmeter.
Ausbreitende Bodendecker: Einige Bodendeckerarten haben eine stark kriechende oder ausbreitende Wuchsform. Hier kannst du die Pflanzdichte etwas reduzieren, da sich die Pflanzen im Laufe der Zeit durch Ausläufer oder Rhizome vermehren und den verfügbaren Platz einnehmen werden.
Gestalterische Aspekte: Berücksichtige auch die gewünschte Wirkung und Ausdehnung der Bodendecker in deinem Garten. Wenn du eine schnellere Abdeckung des Bodens möchtest, kannst du die Pflanzen dichter pflanzen. Wenn du jedoch eine luftigere und natürlichere Optik bevorzugst, lasse etwas mehr Abstand zwischen den Pflanzen.
Es ist wichtig, die spezifischen Pflanzabstände der einzelnen Arten zu beachten und gegebenenfalls Rücksprache mit einem Fachmann zu halten, um die optimale Pflanzdichte für die ausgewählten Bodendecker zu bestimmen.
Bodendecker pflanzen: Wann ist der beste Zeitpunkt?
Der beste Zeitpunkt zum Pflanzen von Bodendeckern hängt von der spezifischen Art und Sorte ab. Grundsätzlich gilt jedoch Folgendes; Der Frühling ist oft eine gute Zeit, um Bodendecker zu pflanzen. In dieser Zeit ist der Boden normalerweise feucht und die Temperaturen sind moderat, was es den Pflanzen ermöglicht, sich gut zu etablieren. Idealerweise solltest du die Pflanzen vor dem Beginn ihres aktiven Wachstums im Frühling pflanzen.
Der Herbst ist eine weitere geeignete Zeit für das Pflanzen von Bodendeckern. Die kühleren Temperaturen und die regelmäßigeren Niederschläge schaffen ideale Bedingungen für die Wurzelentwicklung der Pflanzen. Das Pflanzen im Herbst ermöglicht es den Bodendeckern, im Frühjahr bereits gut verwurzelt zu sein und einen frühen Start im Wachstum zu haben.
Es ist wichtig, den spezifischen Zeitpunkt für das Pflanzen von Bodendeckern gemäß den Anweisungen der jeweiligen Pflanzensorte zu beachten. Einige Arten bevorzugen möglicherweise den Frühling, während andere besser im Herbst gepflanzt werden. Vermeide es, Bodendecker bei extremen Temperaturen zu pflanzen, sei es bei starker Hitze im Sommer oder bei Frost im Winter.
Unkrautpflege bei Bodendeckern
Bei der Pflege von Bodendeckern spielt die Unkrautkontrolle eine wichtige Rolle, um sicherzustellen, dass sie ihr volles Potential entfalten können. Hier sind einige Tipps zur Unkrautpflege bei Bodendeckern:
Eine effektive Methode zur Unkrautkontrolle ist das Mulchen. Bedecke den Boden um die Bodendecker mit einer Schicht aus organischen Mulchmaterialien wie Rindenkompost, Stroh oder gehacktem Laub. Mulch unterdrückt das Unkrautwachstum, hält den Boden feucht und verbessert die Bodenstruktur.
Insbesondere zu Beginn des Wachstums ist es wichtig, regelmäßig Unkraut zu jäten. Entferne Unkräuter von Hand, indem du ihre Wurzeln möglichst vollständig aus dem Boden ziehst. Sei vorsichtig, um die Wurzeln der Bodendecker nicht zu beschädigen.
Eine dichte Pflanzung der Bodendecker kann dazu beitragen, dass sie den Boden besser abdecken und weniger Raum für Unkraut lassen. Achte jedoch darauf, dass die Pflanzen ausreichend Platz haben, um sich auszubreiten und zu gedeihen. Wenn Lücken im Bodendecker entstehen, bepflanze diese schnell mit neuen Bodendeckern, um zu verhindern, dass Unkraut den freien Raum einnimmt. Übermäßige Düngung kann das Wachstum von Unkraut begünstigen. Achte darauf, den Bodendeckern die richtige Menge an Dünger gemäß den Anweisungen zu geben, um ein gesundes Wachstum zu fördern, ohne das Unkrautwachstum zu stimulieren.
Durch eine Kombination dieser Pflegemaßnahmen kannst du das Unkrautwachstum unter Kontrolle halten und den Bodendeckern helfen, sich optimal zu entwickeln.
Wie kann ich verhindern, dass sich Bodendecker zu stark ausbreiten so dass sie andere Pflanzen nicht verdrängen?
Um zu verhindern, dass sich Bodendecker zu stark ausbreiten und andere Pflanzen verdrängen, kannst du folgende Maßnahmen ergreifen:
Das Wichtigste ist die Pflanzenauswahl
Die Auswahl geeigneter Bodendeckerarten ist der wichtigste Punkt! Achte bereits bei der Auswahl der Arten auf ihr Ausbreitungsverhalten. Informiere dich im Voraus über das Wachstumspotential der Pflanzen und wähle solche aus, die eine moderate Ausbreitung aufweisen bei kleineren Flächen. Wenn viel Platz vorhanden ist, können natürlich auch sich stärker ausbreitende Arten gepflanzt werden, um die Vielfalt und Fülle des Gartens zu erhöhen.
Begrenzung des Wurzelwachstums und Schnittmaßnahmen
Die Begrenzung des Wurzelwachstums oder Schnittmaßnahmen sollte die Ausnahme sein. Sollte es aber nicht anders möglich sein, können bei ausbreitenden Bodendeckern mit Rhizomen eine physikalische Barriere installieren, um das Wurzelwachstum zu begrenzen. Ein Wurzelsperre-System aus Kunststoff oder Metall kann um den Pflanzbereich herum eingegraben werden, um ein unkontrolliertes Ausbreiten der Wurzeln zu verhindern.
Überwache deine Bodendecker regelmäßig, um unerwünschte Ausbreitung zu erkennen und frühzeitig zu handeln. Entferne junge Triebe oder Ausläufer, bevor sie sich weiter ausbreiten können. Pflanze Bodendecker in Kombination mit anderen Pflanzen, um eine größere Vielfalt und eine bessere Balance im Garten zu erreichen.
Konkurrenz um Wasser, Licht und Nährstoffe
Durch die Einführung von unterschiedlichen Pflanzenarten wird das Wachstum der Bodendecker natürlicherweise begrenzt. Dazu ist natürlich wichtig, dass die benachbarten Pflanzen einen ähnlichen Wuchs haben und konkurrenzstark kombiniert werden. In einem Projekt in Magdeburg habe ich eine Fläche mit Walzenwolfmilch, Japansegge, Elfenblume und Balkan Storchschnabel bepflanzt.
Entstanden ist eine stabile Pflanzendecke, die sich seit Jahren gut bewährt und sich nicht gegenseitig verschiebt. Es ist wichtig, sich vor der Auswahl und Pflanzung von Bodendeckern über ihr spezifisches Ausbreitungsverhalten zu informieren, da einige Arten eine höhere Tendenz zur Ausbreitung haben als andere. Durch die richtige Pflege und Kontrolle kannst du sicherstellen, dass die Bodendecker ihre Funktion erfüllen, ohne andere Pflanzen zu überwuchern.
Bild oben links: eine höhere Stauden-und Gräserpflanzung in großen Gruppen bedeckt den Boden. Allerdings werden die Pflanzen im zeitigen Frühjahr geschnitten, so dass die Beetfläche für kurze Zeit unbedeckt ist. Hier sind Japanwaldgras Hakonechloa macra, die Schönaster Kalimeris incisa und Chinaschilf Miscanthus sinensis Gracillimus kombiniert.
Bild oben rechts: Cornus canadensis wächst sehr flach und vermehrt sich durch Wurzelausläufer, die aber leicht zu bändigen sind, da er nicht sehr konkurrenzstark ist. Er steht am liebsten halbschattig auf gleichmäßig feuchtem Boden. Der pH-Wert sollte zwischen sauer und neutral liegen.
Mein Fazit: Bodendecker sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch unverzichtbare Alleskönner im Garten. Mit ihrer Fähigkeit, Unkraut zu unterdrücken, Bodenerosion zu verhindern und Hanglagen zu stabilisieren, bieten sie eine nachhaltige Lösung für eine vielseitige und pflegeleichte Gartengestaltung.
Vielleicht hast du ja auch so ein Plätzchen unterm Baum, wo nur schwer was wächst, dann setze auf die richtigen Bodendecker, denn kahle Stellen im Garten müssen nicht unbedingt sein.
Bleib natürlich
Petra
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