Ein Blogbeitrag von Petra
Wenn ich an Heidegärten denke, denke ich an meine Oma. Sie schwärmte von der Kargheit, Weitläufigkeit und Ruhe der Heidelandschaft. Sie liebte es, wenn die Heide blühte und ihren rosaroten Blütenteppich im Spätsommer über eine weite Landschaft ausbreitete. Sie wollte immer so einen Garten anlegen.
Dabei ist er pflegeleicht. Natürlich nur, wenn der Standort passt.
Vielleicht hast du ja einen locker, sandig, humosen Boden, der zudem kalkarm ist. Dann kannst du einen solchen Garten ohne großen Aufwand anlegen. Ach ja, der Heidegarten sollte unbedingt sonnig und offen liegen.
Wie entstand die Heide?
Kurz gesagt: durch menschliche Bewirtschaftung. Die Wälder wurden für Weideland und Ackerflächen gerodet. Der Boden wurde abgetragen und in den Ställen als Einstreu genutzt. Mit Kot vermischt, wurde diese Mischung wieder auf die Äcker ausgebracht.
So entstanden über die Zeit karge Böden auf den Flächen, die um die oberste Schicht „beraubt“ wurden. Es entwickelten sich die typisch, kargen Heidelandschaften.
Wo findest du Heidelandschaften?
Die ausgedehntesten Zwergstrauch-Heiden sind in West- und Nordeuropa zu finden. Im nordwestdeutschen Tiefland, zwischen Elbe und Weser bzw. Aller, liegt das wohl bekannteste deutsche Heidegebiet, die Lüneburger Heide. Den weiten Heidelandschaften westlich der Ems schließen sich die holländischen Heiden an. Große Heidelandschaften weisen auch Ostfriesland, die Westküste Schleswig-Holsteins und der Nordwesten Mecklenburgs auf. Ein schmaler Streifen Heidevegetation folgt der ganzen Ostseeküste, meist mit Unterbrechungen an den Flussmündungen. Nur stellenweise verbreitert er sich etwas und geht dann in die Heidemoorgebiete Litauens über. In Mitteleuropa kommen Heiden, die auf saure, silikatreiche Böden beschränkt sind, nur kleinflächig vor und zeigen oft mit benachbarten Pflanzengemeinschaften der Hoch- und Zwischenmoore, Kiefern- und Kiefernmischwälder oder Steppen- Heiden die mannigfaltigsten Mischungen. Gehäuft treten sie auf Sandflächen und an Binnendünen in der Lausitz und in der märkischen Landschaft sowie in den niederschlagsreicheren Mittelgebirgen und deren Vorländern auf. Hier besiedeln sie die sauren, aus der Verwitterung hervorgegangenen Böden.
Hilfe - die Heide schrumpft!
Leider wird die Heidefläche immer kleiner. Die Vorstellung, weißleuchtender Birkenstämme, dunkler Kiefern, knorrig wachsender Wacholder oder besenförmiger Ginstersträucher inmitten rotblühenden Heidekrautes stimmt in einigen Gegenden nicht mehr.
Viele ehemalige Heideflächen werden inzwischen landwirtschaftlich genutzt, wurden aufgeforstet oder werden inzwischen durch Autobahntrassen durchschnitten.
So zum Beispiel die Lüneburger Heide; sie erstreckte sich früher von Hamburg bis vor die Tore Hannovers und hat vor allem die Worpsweder Künstler, Maler wie Dichter inspiriert und beflügelt.
Heute gibt es nur noch kleinere zusammenhängende Gebiete in Deutschland.
Heide - ein altes Motiv in der Gartengestaltung
Seitdem sich die Gartengestaltung nicht mehr nur auf rein geometrische Formen beschränkt, sondern natürlichen Vorbildern folgt, war der Heidegarten immer mal wieder ein beliebtes Motiv.
Ein Motiv allerdings das heute, wie gesagt, ein wenig aus der Mode gekommen ist.
Bereits der Gartenarchitekt Willy Lange schrieb in seinem Buch „Gartengestaltung der Neuzeit“:
Der Heidegarten hat die Phantasie der Gartenästheten nie zur Ruhe kommen lassen.
Und selbst Karl Foerster äußerte sich in seinem Buch „Steingarten der sieben Jahreszeiten“ bei der Betrachtung vom Heidegärtchen am Kiefernwald mit folgendem tiefem Naturgefühl:
Man glaubt nicht, welchen Zauber die Heidegärtchen bei größerer Genügsamkeit entfalten: sie könnten zu Stätten einer wunderlichen Stille werden und Gartenfarben um unersetzliche Tönungen bereichern. Es sei auch daran erinnert, dass uns Heidegärtchen nicht nur mit der Lüneburger Heide, sondern auch mit mächtigen Zügen des gesamten Vegetationsteppich der Erde verbinden.
Die Idee der Gartenkunst war damals schon, die Natur nicht 1:1 zu kopieren, sondern zu stilisieren und künstlerisch zu überhöhen. Alles Unwesentliche sollte einfach weggelassen werden. Nur das Charakteristische sollte gesteigert zum Ausdruck gebracht werden.
Heidegarten anlegen - macht das überall Sinn?
Auf Grundstücken mit armem, sandigem Boden, der das schon durch Kiefern und Birken anzeigt, ist es kaum möglich, Gärten zu schaffen, in denen alles üppig wächst. Jedenfalls nicht ohne mühsamen und finanziellen Aufwand. Hier müssten erst die Voraussetzungen und Bedingungen geschaffen werden.Â
Andererseits wäre es doch ziemlich sinnlos, auf einem Gelände mit gutem, langjährig bearbeiteten Gartenboden künstlich eine Heidelandschaft entstehen lassen zu wollen. Auch hier müsste man damit rechnen, dass die Heidepflanzung schon bald von schnellwüchsigen Unkräutern überwuchert und verdrängt werden würde.
Deshalb macht ein Heidegarten nur dort Sinn, wo die natürlichen Gegebenheiten den Bedürfnissen der Heidepflanzen entsprechen. Der Raum um Berlin zum Beispiel, den man auch „Berliner Sandbüchse“ nennt, wäre so eine Region, wo sich Heidegärten leicht anlegen ließen. Oft wird gerade dort beklagt, dass in dem sandigen Boden nichts wächst. Ein Heidegarten scheint eine passende Lösung.
Heide 2.0 - ein altes Landschaftsmotiv erfindet sich neu
Zugegeben, Heidegärten sind gerade nicht „en vogue“. Eher werden mediterrane Gärten oder Präriegärten angelegt.
Aber Heidegärten haben viel gestalterisches Potenzial und sind dazu noch pflegearm (wenn sie richtig angelegt werden).
Auch das Angebot an Sorten und damit das farbliche Angebot ist inzwischen enorm gewachsen. Es gibt wirklich alle erdenklichen Farben. Deshalb kommt es vor, dass Heidegärten hin und wieder sehr knallig und kontrastreich (zum Beispiel Gelb mit Pink) kombiniert sind. Schau im Netz nach Fotos von Heidegärten. Du wirst staunen, wie bunt so ein Heidegarten sein kann. Mich schreckt das eher ab. Aber muss das so sein?
Es gibt inzwischen auch die natürlich sanften Farbtöne im Angebot. Töne, wie Weiß, Mauve, Lavendel, Hellrosa… Sie sind nicht knallig oder schreiend farbig und laut. Kombiniert man sie Ton in Ton und mit Kiefern, Wacholder, Birken und Gräser, ergeben sich ausgewogene, harmonische und natürliche Kombinationen.
Noch etwas zur Gestaltung selbst; die Heide ist ein Landschaftsmotiv, das auf größeren Flächen am eindrucksvollsten wirkt. Aber vielleicht kann man ein Heidemotiv mal mit modernen Materialien kombinieren, wie es mit mediterranen Pflanzen inzwischen üblich ist.
Vorschlag für dich quer durch alle Jahreszeiten
Bild oben: Aster amellus, Calluna vulgaris Adrie, Calluna vulgaris 'Beoley Silver', Armeria maritima, Armeria maritima 'Alba' , Antennaria dioica 'Rotes Wunder'
Bild oben: Helleborus orientalis 'Double Ellen White Spotted', Festuca mairei, Festuca gautieri 'Pic Carlet', Leucojum aestivum 'Gravetye Giant', Leucojum aestivum 'Gravetye Giant', Molinia caerulea 'Edith Dutzus', Ipheion uniflorumÂ
Bild oben: Rose Plaisanterie, Rose 'Ballerina', Muscari armeniacum, Veronica spictata, Daboecia cantabrica, Jasione montana
Bild oben: Campanula carpatica 'White Uniform', Crocus tommasinianus, Dianthus arenarius, Calluna vulgaris 'Heike', Calluna vulgaris 'Grizabella', Calluna vulgaris 'Silver Knight'
Bild oben: Helleborus orientalis 'Double Ellen Red', Calluna vulgaris, Pinus mugo var. mughus, Festuca cinerea 'Festina', Dianthus carthusianorum, Eryngium planum
Welche weiteren Pflanzen kannst du in den Heidegarten setzen?
In einem Heidegarten wachsen neben den Arten wie Besenheide, Irische Heide oder Schottischer Heide, Wacholder, Kiefern, Erica und Co weitere ideale Begleitpflanzen, die diese aufs Vortrefflichste ergänzen. Es sind Gräser, Zwiebelblumen oder kleinere Gehölze.
Nachfolgend ein kleiner Ãœberblick:
Stauden
Adonisröschen – Adonis amurensis, Adonis vernalis
Waldanemone – Anemone sylvestris
Bergaster – Aster amellus
Christrose – Helleborus niger ssp.macranthus
Eberwurz – Carlina acaulis
Edeldistel – Eryngium planum
Ehrenpreis- Veronica Arten
Elfenbeindistel- Eryngium giganteum
Enzian- Gentiana Arten
Feldthymian- Thymus serphyllum
Fetthenne- Sedum spurium, spectabile, thelephium
Fingerhut- Digitalis purpurea
Gartensalbei- Salvia officinalis
Glockenblumen- Campanula Arten
Grasnelke- Armeria maritima
Heidenelke- Dianthus deltoides
Katzenminze- Nepeta fassenii
Katzenpfötchen- Antennaria dioica
Königskerze- Verbascum Arten
Kuhschelle- Pulsatilla vulgaris
Pfingstnelke- Dianthus gratianopolitanus
Sandstrohblume- Helichrysum arenarium
Zwerg-Laubgehölze
Ährenheide- Erica spiculifolia (syn. Bruckenthalia spiculifolia)
Cornwallheide- Erica vagans
Bewimperte Alpenrose- Rhododendron hirsutum
Bärentraube- Arctostaphylos uva-ursi
Besenheide- Calluna vulgaris
Bibernellrose- Rosa pimpinellifolia
Blaubeere- Vaccinium myrtillus
Moosheide- Phyllodoce caerulea
Färberginster- Genista tinctoria
Flügelginster- Genista sagittalis
Geißklee- Genista Arten
Glockenheide- Erica Arten
Siebenbürger Heide -Erica spiculifolia 'Alba' (Syn. Bruckenthalia)
Gagelstrauch- Myrica gale
Heidekraut- Calluna vulgaris
Krähenbeere- Empetrum nigrum
Lavendelheide- Andromeda polifolia
Lorbeerrose- Kalmia Arten
Moorheide- Erica tetralix
Porst- Ledum palustre
Preiselbeere- Vaccinium vitis-ideus
Rauschbeere-Vaccinium uliginosum
Rosmarinheide- Pieris floribunda
Rosmarinseidelbast- Daphne cneorum
Sandginster-Â Genista pilosa
Scheinbeere- Gaultheria procumbens
Schneeheide- Erica carnea
Sonnenröschen- Helianthemum nummularium
Stechginster- Ulex europaeus
Torfmyrthe- Pernettya mucronata
Zwergbirke-Â Betula nana
Zwergmispel- Cotoneaster dammeri
Farne
Adlerfarn- Pteridium aquilinum
Tüpfelfarn- Polypodium vulgare
Hirschzungenfarn- Asplenium scolopendrium
Königsfarn- Osmunda regalis
Rippenfarn- Struthiopteris spicant
Straußfarn- Matteucia struthiopteris
Gräser
Bärenfellgras - Festuca gautieri
Berg Segge- Carex montana
Kleines Pfeifengras- Molinia caerulea
Blauschwingel- Festuca cinerea
Federgras- Stipa Arten
Hainsimse- Luzula nivea
Schillergras- Koeleria glauca
Rasenschmiele- Deschampsia caespitosa
Riesen Segge- Carex pendula
Zittergras- Briza media
Knollen und Zwiebelgewächse
Blaustern- Scilla sibirica
Herbstzeitlose-Â Colchicum Arten
Krokus- Crocus Arten und Sorten
Märzenbecher- Leucojum vernum
Milchstern- Ornithogalum umbellatum
Puschkinie- Puschkinia scilloides var. linbanotica
Schneestolz- Chinodoxa luciliae
Schneeglöckchen- Galanthus Arten
Schwertiris- Iris reticulata
Traubenhyazinthe- Muscari botryoides
Tulpe- Tulipa kaufmanniana
Walstulpe- Tulipa sylvestris
Winterling- Eranthis hyemalis
Zwerg-Nadelgehölze
Zwergwacholder- Juniperus communis var. depressa
Zwergfichte- Picea abies 'Maxwellii'
Fichte- Picea abies 'Procumbens`
Kriech-Fichte- Picea abies 'Repens'
Krummholzkiefer- Pinus mugo var. mugo
Zwergkiefer- Pinus mugo var. pumilo
Übrigens; außer den wenigen, genannten Wildrosen Arten eignen sich zahlreiche Sorten der Strauch und Parkrosen, bei denen der Wildrosencharakter erhalten blieb. In weiträumigen Anlagen mit Heidecharakter sind auch Bäume wie Ebereschen oder Sandbirken sehr wirkungsvoll. Sie können einzeln oder in kleinen Gruppen gepflanzt werden.
Weitere Bäume können sein:
Apfel- Malus sylvestris
Feldahorn- Acer campestre
Kiefer- Pinus sylvestris
Lärche- Larix decidua
Schwarzkiefer- Pinus nigra
Weißdorn- Crataegus monogyna
Vogelbeere- Sorbus aucuparia (Bild)
Wann blühen die verschiedenen Heidekräuter?
Wenn man es geschickt anstellt, kann man Heidekräuter rund um das Gartenjahr blühend erleben:
Erica gracilis - Glockenheide: August bis Oktober
Calluna vulgaris - Besenheide: Juni bis Januar
Erica carnea - Winterheide: November bis April
Erica darleyensis - Englische Heide: November bis April
Erica vagans - Cornwall Heide: Juni bis September
Erica tetralix - Glockenheide: Juni bis September
Erica cineria - Grauheide: Juni bis September
Daboecia - Irische Glockenheide: Juni bis Oktober
Bodenmodellierungen für den Heidegarten
In der Natur sind für die Heidelandschaft die Weite und ruhige Linienführung eines leicht bewegten Geländes charakteristisch. Legt man den Heidegarten eher landschaftlich an, dann ist es für größere Gärten kaum ein Problem das Gelände sanft zu modellieren. Die Betonung liegt auf sanft, denn die Modellierung soll kein technisches Bauwerk sein. Harte, steile oder abrupte Kanten sind hier nicht gewollt. Alles soll eher fließend sein und oft reichen schon kleine Bewegungen im Zentimeterbereich. Es soll schließlich keine Zwergen-Hügellandschaft entstehen. Kleine Flächen sind schwieriger zu modellieren. Hier wäre es besser von künstlichen Bodenbewegungen abzusehen. Denn die großzügige und abwechslungsreiche Heidelandschaft lässt sich nicht in einen kleinen Garten bannen.
Wege durch den Heidegarten
Neben ihrer rein zweckmäßigen Funktion kommt den Wegen auch eine ästhetische Bedeutung zu:
Wege sind für die Pflegearbeiten sinnvoll und auch oder vor allem, um die darin wachsenden kostbaren Pflanzen zu betrachten.
Sie sollen ebene und weite Flächen gliedern und in geschickter Verbindung mit den Pflanzen die Gesamtwirkung des Beetes durch abwechslungsreiche Motive steigern.
Wie auch die Bodenmodellierung, soll auch der Weg eine leicht bewegte Linienführung im Wegeverlauf haben. Das wirkt sehr natürlich und sanft. Vermeiden solltest du dagegen ein planloses im Gelände stark herumschlängelndes Wegesystem. Das wäre sehr unnatürlich.
Der Wegverlauf muss eher logisch sein. Ein Abweichen von einer gerade Linienführung und Richtung sollte augenfällig begründet sein. So zum Beispiel, dass du einem Stein ausweichst oder eine Gehölzgruppe im Weg steht, um die der Weg dann einen sanften Boden macht. Wäre logisch oder? Der Weg braucht nicht aufwändig hergestellt oder befestigt werden. So können Wege durch den Heidegarten beschaffen sein und angelegt werden:
Die einfachste Lösung ist diese; einen schmalen, höchstens 80 cm breiten Weg mit der Harke etwas vertieft auszuharken oder einfach festzutreten. Eine Auflage aus Kies, Brechsand oder Mulch macht vor allem bei nasserer Witterung Sinn. Hier genügt eine Schicht von 2-3 cm.
Auch schön ist es Polygonalplatten als Schrittplatten oder eng als Weg verlegt, zu verwenden. Allerdings sollen sie vom Material nicht zu sehr dominieren, sondern sich eher dem Gesamtcharakter unterordnen.
Eine weitere Möglichkeit, die optisch gut passt, sind Knüppelwege aus Holz. Hier eigenen sich Birken-, Kiefern-, Fichtenstangen, die als Rund- oder Halbrundhölzer verwendet werden können.
Verwendung von Steinen
Besonders schön in Heidelandschaften wirkt das Zusammenspiel zwischen Stein und Pflanze. Die heute noch in den Wäldern oder Heiden Norddeutschlands verstreuten mehr oder weniger großen Findlingen stammen aus Skandinavien und sind meist aus schwedischem Granit. Durch den Transport als eiszeitliches Geschiebe und auch durch Windschliff wurden die Kanten gerundet.
Wenn man heute Steine in den Heidelandschaften findet, liegen sie meist flach auf dem Boden. Oft sind sie bis zur Hälfte und mehr in die Erde eingebettet. Selten erscheinen sie also in ihrer ganzen Mächtigkeit und Größe. Man sieht den einzeln liegenden und „verirrt“ wirkenden Steinen also an, dass sie dort schon lange im Boden liegen.
Für die Verwendung der Steine im Garten bedeutet das, dass du sie auch so naturgemäß verwenden solltest. Das solltest du beachten:
Sie sollen auf der „faulen“ Seite liegen. Also die schwerste Seite des Steins liegt unten und ist zu einem Drittel eingegraben. Steil aufgestellte Steine wirken wie Hinkelsteine und etwas widernatürlich.
Auch kommen in Heidelandschaften die Steine verstreut und einzeln vor. Deshalb vermeide Steinhaufen bzw. viele kleine Steine.
Besser ist es, in mäßiger Anzahl nur wenige Steine zu verwenden. Dafür jedoch besonders schöne ausgewählte Exemplare. Diese müssen in ihren Ausmaßen den räumlichen Gegebenheiten des Gartens entsprechen, damit sie nicht beherrschend wirken.
Entscheidend ist die Wirkung zwischen Pflanze und Stein. Für einen ungezwungen gelagerten, ausdrucksvollen Findling sind schöne Gehölze, Gräser oder größere Stauden die passende Gesellschaft. In der Natur ist es ja auch so, dass im Schutz eines Steines, vielleicht Gehölze wie Birken oder Wacholder keimen und hervorkommen. All das wirkt auch im Garten sehr natürlich.
Vorbereitung und Bearbeitung des Bodens
Ich möchte noch einmal ausdrücklich betonen, dass es keinen Sinn macht einen Heidegarten auf einem Grundstück mit frischem, nahrhaftem Boden anzulegen. Heidegärten sollte man dort anlegen, wo die natürlichen Bedingungen und Voraussetzungen gegeben sind.
Auf einem nährstoffarmen, sandigen Boden, wo die Voraussetzung fehlt, einen paradiesischen Garten in aller Opulenz anzulegen, macht es absolut Sinn einen Garten in Heidecharakter zu schaffen. Das ist authentisch und spart Zeit, Kosten und Mühe.
Ideal sind natürliche Heideböden. Wenn du in einer Heidegegend wohnst, musst du sicher nicht viel machen und kannst einfach loslegen.
Für den Fall, dass diese Bedingungen noch nicht so optimal sind, hilft dir vielleicht die folgenden Informationen, was Heidepflanzen nicht mögen und was sie wirklich brauchen, um optimal zu wachsen:
Was Heidepflanzen nicht mögen
Heidepflanzen brauchen keine Nährstoffanhäufung im Boden. Zu viele Nährstoffe sind für alle echten Heidegewächse pures Gift. Keine Verbesserung des Bodens mit Mist, Dung oder nährstoffreichen Erden.
Sie vertragen keinen kalkhaltigen Boden.
Sie mögen keinen zu durchlässigen, armen Boden, der zu schnell austrocknet.
Was Heidepflanzen brauchen
Sie brauchen eine niedrigen PH Wert unter 5, das heißt einen leicht sauren Boden.
Sie brauchen einen humusreichen, durchlässigen Boden und gute Drainage.
Sie benötigen einen trockenen bis frischen Boden.
Sie benötigen einen sonnigen Standort in luftfeuchten Lagen. Wo das nicht gegeben ist, muss die fehlende Luftfeuchtigkeit durch reichliche Bodenfeuchtigkeit ausgeglichen werden. Ggf. Verbesserung des Wasserhaltevermögens durch Humus oder Lehm (besser Bentonit Granulat).
Hergerichtete Erden, wie Nadelstreu- und Lauberden (Eichenlaub) - Sandgemische sollen mindestens eine Spatenstichtiefe haben, um das Austrockenen des Bodens zu vermeiden.
Falls du im Heidegarten einige kalkliebenden Pflanzen verwenden möchtest, wie Adonisröschen, Kuhschelle, Silberdistel, Rosmarinseidelbast oder Bergaster, dann lässt sich der entsprechende Pflanzplatz durch etwas feinkörnigen Düngekalk leicht verbessern.
Foto oben: Typisch für die Heide sind Wachholder (Juniperus hier im Bild) und Kiefern
Foto unten: Schneverdingen in der Lüneburger Heide, hier findest du zahlreiche Heidekräuter mit Namensschildern. Falls du einen Garten anlegen möchtest, findest du hier die richtigen Heidekräuter.
Bist du auch ein Heide - Fan und schwärmst für diese besondere Landschaft? Einen eigenen Heidegarten anlegen - wenn du jetzt noch den idealen Boden hast, dann wäre es doch eine Überlegung wert!
Mehr Informationen findest du übrigens hier:
Bleib natürlich
Petra
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